Die Spaltung in den USA hat mich sehr beschäftigt in den letzen zwei Wochen…

Während ich mich schon riesig auf die bevorstehenden wellBEing-Events und Reisen im Allgemeinen freue, habe ich meine Reise in die USA im August noch nicht gebucht. Die Postkarte oben drückt dabei gut aus, wofür auch ich stehe.

Hier ein Auszug eines langen Posts meiner privaten Facebook-Seite vom Wochenende: 

Ich liebe Amerika, besonder NY und ich wünschte wir könnten ein "Kapitalistisches Land mit Mitgefühl" werden, so wie es Deutschland meinem Gefühl nach ist. Ich wünschte, dass so viele mehr meiner amerikanischen Freunde und Familienmitglieder verstehen würden, dass Sozialsysteme (wie eine Krankenversicherung für jeden und kostenlose Bildung) nicht automatisch bedeuten, dass man in einem sozialistischen Land lebt, es bedeutet einfach Respekt vor der Menschheit zu haben. Das ganze Land wird besser dadurch, wenn man mit jedem würdevoll umgeht.

Ich weiß, bislang habe ich zu der Thematik mit den derzeitigen Demonstrationen in den USA nichts gesagt (es passt ja auch nicht ganz zu meinem "Breath of Fresh Air"-Konzept, das ich online verspreche), ich werde aber nach vorne schauen und gleichzeitig genau beobachten; ich rufe regelmäßig zu Hause (NY) an, denke an meine Reise im August, überlege, spreche mit mein erwachsene Kinder Natasha Speck und Fabz Spec darüber.

Es erinnert mich an eine Zeit, in der ich eine sehr weise Atemarbeitskollegin gefragt habe, wie sie mit dem Thema Terrorismus umgeht, oder mit brutaler Ungerechtigkeit. Sie sagte, sie sei dankbar. Dankbar dafür, dass sie noch nie so dermaßen verzweifelt sein musste, um solch destruktiven Anteilen zu folgen, die wir alle haben. Damit konnte ich damals was anfangen genauso wie heute auch. Ich bin aufrichtig dankbar dafür, dass ich in all meinen Phasen der Verzweiflung und tiefer Trauer nicht in dem Maße verzweifelt war, dass ich Vandalismus oder Diebstahl als eine Option angesehen habe.

Fakt ist: Vandalismus ist falsch, daran gibt es keinen Zweifel. Die Polizei ist dazu da, um uns zu beschützen und die meisten Gesetzeshüter tun genau das und sie machen gute Arbeit. Zweimal falsch ergibt jedoch nicht einmal richtig, das war noch nie so und es wird auch niemals so sein. Und es gibt immer Ausnahmen. Ausganssperren sollten und müssen in Zeiten von Aufständen durchgesetzt werden und Masken müssen in Zeiten einer Pandemie getragen werden. Es ist sehr bedauerlich und angsteinflößend, wenn diese Regeln nicht friedlich und freiwillig eingehalten werden. Es ist aber gleichtzeitig falsch (auch wenn es schwer ist), wenn diese Dinge uns ablenken von den wahren Fragen und aktuellen Themen. Und darum geht es: Rassismus existiert! 
Haben wir genug getan, um friedliche Demonstrationen zu ermöglichen?   Sind wir wirklich gewillt, Dingen zuzuhören, die wir gar nicht anerkennen? Ein Beispiel dafür, das wir nicht gewillt waren, ist meiner Meinung nach das "Niederknien". Das war "friedlich", die Knieenden waren Amerikaner und sie haben das Recht auf freie, friedliche Meinungsäußerung. Es ist nur eine "Schande für die Amerikanische Flagge" wenn wir uns entscheiden, das zu glauben.   Sie haben das nie gesagt und ich habe dieser Story noch nie Glauben geschenkt.

Ich höre mittlerweile gerne zu, was andere Leute so denken, unabhängig von ihrem Beruf und ihrem Status - sondern als Amerikaner bzw. Mitmenschen auf diesem Planeten. Ein Athlet ist nicht nur ein Athlet, ein Schauspieler nicht nur ein Schauspieler, eine Krankenschwester nicht nur eine Krankenschwester und ein Polizist nicht nur ein Polizist. Das sind Leute, die das Recht auf freie Meinungsäußerung haben. Es ist uns überlassen, zuzuhören oder auch nicht, aber es ist nicht ok, um sich schlagen und falsche Storys zu erfinden.
Rassismus wird erlernt, wir werden nicht damit geboren, und das bedeutet, dass wir unsere Meinung ändern können. Es geht nur darum, wie wir entscheiden, die Dinge zu sehen. Dadurch, dass ich in einem anderen Land eine Fremde war, habe ich immer besonderes Mitgefühl für Fremde, anders als noch vor 35 Jahren. Besonders jetzt, wo ich erfahre, wie in einem anderen Land mit der Pandemie umgegagen wird, nachdem ich gesehen habe, wieviele Geflüchtete in den letzten Jahren in dem Land aufgenommen wurden, und die Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland, bin ich einfach nur dankbar dafür, dass ich diese Dinge aus erster Reihe miterlebt habe. Ich habe gesehen, wie auch schwierige Themen, mit einer guten Führung umgesetzt werden können. Und wenn es noch nicht perfekt ist, wird eben daran gearbeitet und verbessert. Danke Deutschland!

Und Blessings an uns alle in dieser Welt.

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