Customer Service and Personal Development

Mein schlimmster Alptraum wäre ja, wenn man alle Kundendienstvideos veröffentlichen würde, auf denen ich gegenüber einer Maschine, oder - schlimmer - einer Person, die mich einfach nicht verstehen wollte, ausgeflippt bin.

Als ich vor über 30 Jahren nach Deutschland kam, und wahrscheinlich auch noch in den darauffolgenden 15 Jahren hier, hatte ich viel zu hohe Erwartungen an alle Menschen im Kundendienst. Ich denke, ich war zu sehr an die amerikanische Art des Kundenservices gewohnt. Es gab Zeiten, da sind meine Kinder nicht gerne mit mir einkaufen gegangen… oh man, ich hab es auf die harte Tour gelernt. Die Atemtherapeutin in mir weiß es jetzt besser uns sagt mir: „Du darfst Nichts persönlich nehmen.“ Das ist übrigens auch eines der "four agreements" (etwa: vier Vereinbarungen) in einem großartigen, kleinen Buch von Don Miguel Ruiz und Janet Mills. Vielleicht werde ich in meinem nächsten Blog mehr darüber berichten, aber auf jeden Fall geht es unter anderem darum im nächsten geplanten Breathwork Workshop.

Ich muss bestimmt nicht erwähnen, dass ich nicht unbedingt ein Bild mit Maske posten wollte und dass ich beim Einkaufen ungern wieder kurz vor’m Ausflippen war. Aber es ist passiert, ausgelöst durch die neue Maskenpflicht seit vorigem Montag und meine Angst davor, ermahnt und ungerecht behandelt zu werden.

Zwei Vorfälle der letzten Woche: Einmal an einer Tankstelle, wo ich einfach komplett vergessen habe, eine Maske aufzuziehen und ohne hereinspaziert bin und einer in einem Supermarkt, wo ich die Maske für maximal 30 Sekunden abgesetzt habe, damit mein Handy mich identifizieren konnte. Klar, das hätte nicht passieren dürfen, aber unglücklicherweise habe ich den tadelnden Ton der Supermarktmitarbeiterin zu persönlich genommen. Die Atemtherapeutin in mir war nicht entspannt und damit nicht wirklich mitfühlend.

Ich habe ein bisschen mit den Gefühlen, die aufkamen, gearbeitet und wie es oft so ist, kam auch alter Kram hoch: Mein starker Gerechtigkeitssinn, mein gedankliches Abschweifen und nicht geerdet sein, was oft zu Unachtsamkeit in der aktuellen Situation führt. Ich wünschte, dass alle mit der Gesamtsituation 😷 einfach entspannter wären, aber ich muss auch anerkennen, dass jeder unterschiedliche Ängste hat und wir uns vielleicht doch nicht alle wie im selben Boot fühlen.

Es fühlt sich jedenfalls gut an, dass es nicht weniger als eine Pandemie und eine unangenehme neue Vorschrift brauchte, um meine Ängste wieder hervorzurufen. Wie gesagt, vor 30 Jahren hätte das auch locker bei einem einfachen Besuch im Geschäft vor Ort an einem sonnigen Tag passieren können. Das ist also der Teil der Geschichte mit dem persönlichen Wachstum… halleluja.

BE well,
Donna

Kommentare sind deaktiviert