Eine Oma in Deutschland zu sein, älter werdende Eltern in New York zu haben und gleichzeitig ein Unternehmen in einer Pandemie zu leiten erfordert viel Flexibilität. Bei meinen Enkeln zu sein und die Zeit mit ihnen genießen zu können, ohne mir um meine Eltern in New York Sorgen zu machen, erfordert die Fähigkeit, viel im Moment sein zu können und außerdem großartige Schwestern. Ich bin sehr dankbar für beides.
Vor ein paar Tagen erst bin ich in New York gelandet und dass ich den Newsletter nicht wie geplant an dem Morgen meines Abreisetages verschickt habe, erfordert Akzeptanz. Mir klar zu machen, dass ich meine Mitfliegenden dafür, dass sie so ganz anders leben, verurteile, erfordert Reflektionsvermögen. Und vielleicht auch die Ehrlichkeit von jemandem, der die eigenen nicht ganz tadellosen Worte hört und einen kurz zur Vernunft ruft. Danke schön!
Und so denke ich wieder an das Buch „Die vier Versprechen“, von denen zwei bei meiner Landung Beachtung brauchten: “Wählen Sie Ihre Worte mit Bedacht“ und „Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse.“ Und während ich darüber nachdenke und mein Kopf mir sagt: Wow, das ist nicht einfach!, erinnere ich mich an ein Zitat aus der Atemtherapie: „Es darf einfach sein.“
Diese Zitate sind wie Mantras, sie funktionieren und deshalb kann ich sie nicht oft genug hören. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen ich zusammenzuckte, als ich sie hörte. Mittlerweile kann ich in dem Moment leise lachen, einen tiefen Atemzug nehmen und neu starten. Das tue ich auch gerade, an Tag zwei nach meiner Ankunft und 3 Tage später als ich es mir gewünscht hatte.
Und so kann ich mir auch dafür vergeben, nicht perfekt zu sein (oder zumindest meiner inneren Perfektionistin zuzulächeln während ich mein Breathwork Pilotprogramm plane). Ich bin dankbar für meine Stärke, flexibel im Moment zu sein, hier oder dort, und für meine Stärke, mich auch mal auszuklinken wenn nötig, was wichtig dafür ist, im Hier und Jetzt zu sein.
Meine Enkelinnen sind so entzückend, die ältere, die bereits 3 Jahre alt ist, hat einen so besonderen Platz in meinem Herzen, wie es wahrscheinlich nur andere Omas verstehen können. Ich hoffe, wir können unsere Facetime-Puppenshow aufrecht erhalten, obwohl sie mittlerweile auch direkt mit mir spricht und weiß, dass sie es auch sagen kann, wenn sie in dem Moment nicht sprechen möchte. Und das mit 3! Und dann, ohne zu „verurteilen“ weiß sie, und ich sage es ihr, dass ich sie in jedem Fall liebe.
Dieses Mal bin ich in New York einfach nur die Tochter, und jemand, der viel häufiger da sein kann als in den letzten 37 Jahren. Die Corona-Lockdowns und ein paar gute Teams in Deutschland machen das möglich. Ich werde meinen Dad in der Pflege meiner Mum unterstützen und bleibe in großer Verwunderung darüber, wie gut er das macht, jetzt, wo er sich vollständig von seiner Covid-Krankheit erholt hat. Und das mit 84. Hier habe ich einen Arbeitsplatz, einen Platz für Workouts, einen Schlafbereich und ein Online-Studio mit Küche und Badezimmer im Keller meines Italienisch-Amerikanischen Zuhauses und von diesem Ort aus schreibe ich Euch. Und wie ich so oft sage: Danke an alle, die diesen Blog tatsächlich bis zum Ende lesen. Sag mir ruhig, wenn Du eine*r davon bist, das interessiert mich immer sehr.
Und mein Slogan “It is so much more than YOGA“ stimmt einfach, denn es ist einfach so viel mehr als Yoga in meinem Unterricht, beim Lernen, in meiner neuen Geschäftsmöglichkeit. Jemand sagte mal zu mir, das ist persönliche Entfaltung und Dienen mit Gehaltscheck J
Das hat mir gut gefallen...