Im Moment scheint sich alles besonders schnell zu ändern… bleib positiv und mach mit.

Hier ist mein Facebook-Post an meine Familie & Freunde in den USA am Sonntag, den 15. März 2020. Die Zeit scheint derzeit wie eingangs geschrieben zwar schneller zu vergehen als gewohnt, dennoch ist der Post, zumindest was die Botschaft angeht, noch weitestgehend aktuell.

Hallo liebe wellBEing Freunde,

hier kommt mein Update von heute morgen, die ich für mein US Peeps geschrieben habe in english, für euch übersetzt.

Mir und meiner Familie hier in Deutschland geht es gut. Wir haben noch keinen kompletten Lockdown, werden aber in den letzten 48 Stunden immer vorsichtiger.

Ich kenne niemanden persönlich, der positiv getestet wurde, nur welche, die getestet wurden und bei denen der Test negativ ausfiel. Wie auch in den USA wird „social distancing" empfohlen und natürlich Händewaschen, große Events absagen und nun auch alle nicht notwendigen Veranstaltungen, um die Ausbreitung zu verlangsamen und die Älteren und Verletzlicheren zu schützen.

Was sich in den letzten Tagen geändert hat:
Seniorenheime dürfen nicht mehr besucht werden und alle Schulen sind ab Montag für fünf Wochen geschlossen. Keine Events mehr, keine Ausstellungen oder größeren Veranstaltungen.

Ich bin so froh, dass ich meine Eltern nun schon seit ein paar Jahren mehrmals die Woche per FaceTime sehe. Und so glücklich, dass mein Dad mit seinen 83 Jahren mit dem iPad umgehen kann und gelernt hat, Video-Calls zu machen und anzunehmen.

Es wird weltweit noch mehr gesundheitliche und finanzielle Opfer geben. Diese Situation ist finanziell verheerend für selbstständige Trainer (so wie ich eine bin), die ihr Geld damit verdienen, Menschen persönlich zusammenzubringen. Gestern habe ich noch unterrichtet, Natasha heute noch. Bis Freitag habe ich mich damit auch gut gefühlt, nun bereite ich mich aber auch gedanklich auf einen tagelangen, wenn nicht wochelangen Lockdown vor.

Alle Studios, in denen ich unterrichte, haben bis Freitag noch alle herzlich empfangen, die sich gut fühlten  Bewegung und soziale Kontakte gesucht haben. Ich habe jedoch das Gefühl, dass sich das sogar schon ändert, während ich diesen Text schreibe. (und genau das ist passiert nach mein Original Post - ab Dienstag sind alle Studios geschlossen). Heute Morgen habe ich mich dazu entschlossen, zwei anstehende Workshops abzusagen. Ich habe mir selbst und den über 20 Teilnehmer*Innen, die sich ursprünglich angemeldet hatten, versprochen, die Zeit zu nutzen um „Zoom“ auszuprobieren. Ich werde versuchen, ein paar Kurse virtuell zu unterrichten - etwas, was ich schon immer mal ausprobieren wollte, wozu ich aber bisher nicht gekommen bin.

So unheimlich das alles ist wird diese Pandemie auch ein paar positive Dinge hervorbringen. Sie zeigt, wie verbunden wir wirklich sind in dieser Welt und dass wir da tatsächlich alle zusammen drinstecken. Wir müssen nicht nur zu Hause bleiben, um uns selbst zu schützen, sondern auch, um andere zu schützen, das habe ich verstanden. Diese Verantwortung als Veranstalter anzunehmen, war erst mal eine Herausforderung für mich und hat mich in den letzten Tagen echt unsicher gemacht. Die Situation in den Supermärkten, von der ich höre, die ich aber selbst noch nicht gesehen habe (ich kaufe dort selten ein), werde ich am Montagmorgen auch sehen. Zumindest habe ich ein paar lustige Videos bekommen, die ich vielleicht noch teilen werde. Im Grunde genommen umgebe ich mich mit vielen positiven Menschen, die sich von der Situation noch nicht zu sehr haben runterziehen lassen.

An alle, die sich einsam fühlen: Das brauchst Du nicht: Such online Kontakt, wenn Du besorgt bist, bleib positiv, informiere Dich, aber wiederum nicht zu viel, schau Dir verschiedene Quellen an und werde vielleicht Dinge los, die Du nicht mehr brauchst. Wenn Du einen Balkon hast, mach es den Italienern nach und geh raus und sprich mit den Nachbarn. Ich habe vorhin aus dem Fenstern geschaut und mich mit einem neuen, jungen Nachbarn unterhalten 😉 Er denkt jetzt, dass ich verrückt bin, aber egal, es hat gut getan, die frische Luft zu atmen.

Und gerade schaue ich auf mein Handy und sehe, dass ich schon ein paar Adressen für den „Zoom Workshop“ bekommen habe, den ich mit Natasha für diejenigen Teilnehmer*Innen anbiete, die abgesagt haben bzw. die gerne an unserem „Atem & Dance“ Event teilnehmen möchten.

Und da wir noch nicht im kompletten Lockdown leben, konnte ich heute sogar noch einen schönen Spaziergang machen und die Sonne genießen. Und nun packe ich mein nächstes Projekt an: Für eine Zeit lang mehr Menschen online zu verbinden!

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