Mid Juni! Summer is here mit Live-Events

In Reguengo zu sein ist etwas ganz Besonderes. Es ist einer der wenigen Orte, an denen ich wirklich offline bin, während ich schon bei der Landung viel positive Energie empfange und dafür bin ich sehr dankbar. Ich hatte einen Satz Happy-Mantra-Karten mit im Gepäck und als wir alle eine zogen und laut vorlasen, hat mich eine Karte – im Gegensatz zu der vorlesenden Person - besonders berührt. Manchmal sind die Botschaften, die wir teilen, am wertvollsten für die Zuhörenden.

Ich erinnere mich noch, dass ich vor einigen Jahren von einem Medium die Aufgabe bekam, einem Teilnehmer meines jährlichen Retreats eine Nachricht zu überbringen. Ohje, das wollte ich eigentlich wirklich nicht tun. Ich hatte Angst vor der Reaktion und war schockiert darüber, dass ich als Überbringerin der Botschaft ausgesucht worden war. Ausgerechnet ich, die Yogalehrerin, die immer damit angibt, ein gutes Verhältnis mit ihrem Telefon zu haben, wofür mich einige meiner spirituelleren Freunde vielleicht verurteilen.

Was war da los vor ein paar Jahren? Also, ich nahm an einer Lesung eines Mediums im Yogastudio meiner Schwester Denise in New York teil. Ich habe mir die Veranstaltung nicht bewusst ausgesucht, sondern habe unerwarteterweise teilgenommen nachdem ich einen Kurs für meine Schwester unterrichtet hatte. Ich hatte keinerlei Erwartungen und schon gar nicht, dass ich eine Botschaft erhalten würde. Ich wurde dabei sehr emotional und das Medium leitete mich sehr sanft durch die Erfahrung und bot mir sogar danach noch ihre Unterstützung an, ein Angebot, was ich auch annahm.

Sie erzählte mir, dass während einer Mahlzeit auf meinem nächsten Yoga-Event etwas verschüttet werden würde, mein Zeichen dafür, dass es nun an der Zeit sei, der entsprechenden Person meine Botschaft zu übermitteln. Und so hat es sich zugetragen. Die Frau, der ich die Botschaft überbringen sollte, saß bei einem Abendessen direkt neben mir und erzählte mir Geschichten von ihrer Tochter (die eine Tanz-Freundin meiner Tochter war, als sie noch lebte). Als wir da saßen, kam ein Pärchen, das wir nicht kannten und setzte sich schräg gegenüber an unseren langen Tisch. Als wir sprachen und sie sich mit ihrem Mann unterhielt, fiel ihre große Wasserflasche ganz unerwartet um. Weil sie verschlossen war, ist kein Wasser herausgelaufen, aber wir wechselten sehr überraschte Blicke aus und sie entschuldigte sich, obwohl nichts passiert war. Meine Überraschung galt dem Gedanken, dass dies das Signal war. Als ich weiter den Geschichten über die Tochter zuhörte, die viel zu früh gehen musste, hatte ich den Impuls, zumindest zu fragen, was sie glaubte, was passiert, wenn jemand stirbt. Ob der Jemand dann noch stets präsent ist und Botschaften schicken kann. Sie antworte mit einem klaren „Nein, die sind unter der Erde und Schluss.“ Sie war in der Tat eine sehr unspirituelle Person zu der Zeit und noch in der Trauer um ein anderes Kind, das sie verloren hatte. Ja, es war die zweite Tochter, die sie verlor, als diese noch sehr jung war. Es war deutlich, dass sie lediglich vor Ort war, um meiner Einladung zu folgen und weil sie Zeit mit meiner Tochter verbringen wollte, die sie sehr mochte. Natasha war auch ihre Tanz- und Fitnesslehrerin. 

In diesem Moment fiel die Flasche am anderen Ende des Tisches wieder um. Ich kann mich nicht daran erinnern, ob auch diesmal nichts verschüttet wurde, aber ich wusste, dass dies mein Zeichen war. Die Wasserflasche der Frau war zum zweiten Mal umgefallen und die gutherzige Dame hob die Flasche schnell auf und prüfte den Flaschenboden, als ob sie verstehen wollen würde, was da passierte. Sie entschuldigte sich und war sichtlich verwirrt. Ich begann zu schwitzen und suchte Augenkontakt mit dem einzigen der 14 Teilnehmer, der von meiner Aufgabe wusste. Und als ich die Botschaft überbrachte, wurde mir klar, warum mir die Nachricht gegeben worden war. Da war nämlich großes Vertrauen zwischen uns; ich hatte sie eingeladen, mich als Gast zu begleiten, wegen der Empathie und dem Schmerz, den ich fühlte und mit ihr teilte.  

So eine tiefgreifende spirituelle Erfahrung hatte ich bis dahin nicht erlebt; seitdem ein paar Mal mehr. Wir wandeln alle auf unseren eigenen Pfaden und ganz urteilsfrei gesagt soll es genau so sein auf der Reise, die das Leben genannt wird. 

Das Jahr darauf kam besagte Person wieder, ohne jemals vorher Yoga praktiziert zu haben. Die Nachricht, die sie von mir bekam, hatte sie damals nicht kommentiert, aber sie sagte mir, dass sie weiterhin Yoga machen würde. Ein paar Jahre später bin ich ihr begegnet und tatsächlich, ein Mal im Jahr gönnt sie sich eine neue Yoga-Erfahrung. Ich bin dankbar dafür, dass ich das Samenkorn dafür gepflanzt hatte. Dem Medium, dass ich nie wieder getroffen habe, dem ich aber auf Facebook 😉 folge und die mir diese schwierige Aufgabe übertrug, bin ich weiterhin dankbar. Ich habe von dieser Aufgabe sehr viel gelernt und konnte jemandem helfen, deren Wunde vielleicht nie wieder ganz heilt, die aber gelernt hat – das weiß ich – Momente der Freude und des Friedens zu erleben.

Dankbar bin ich auch nach wie vor Reguengo, das nicht davon abweicht, kein Netz und sehr limitiertes Wifi für die Gäste (an einem Ort) zu haben. Diese Herausforderung lässt meine Dankbarkeit von Jahr zu Jahr wachsen, gerade in Zeiten, in denen die Versuchung der Online-Kommunikation immer größer und fast unausweichlich wird.

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