Letzte Woche habe ich ein großartiges kleines Ratgeberbuch erwähnt, das ich sehr mag: Die vier Versprechungen, von Don Miguel Ruiz mit Janet Mills aus dem Jahr 1997. Es geht um einen Verhaltenskodex basierend auf der uralten toltekischen Weisheit. Diese strebt nach der Befreiung selbst limitierender Überzeugungen, die zu Leid und Beschränkungen im Leben führen können.
1. Versprechen: Sei tadellos mit Deinen Worten
Dieses Versprechen ist das wichtigste und gleichzeitig wohl am schwierigsten zu halten. Die Sprache an sich macht es zu einer besonders großen Herausforderung. Ich denke, ich war jahrelang „lost in translation“ (habe mich quasi in der Übersetzung verirrt).
Das erste Versprechen bezieht sich auf die Bedeutung, wahrhaftig zu sprechen und die Worte mit Bedacht zu wählen, bevor man sie ausspricht - etwas, das ich noch nicht perfekt beherrsche, wo ich aber nach über 30 Jahren in Deutschland tatsächlich eine Verbesserung empfinde.
2. Versprechen: Nimm nichts persönlich
Das ist ein gutes Versprechen, und auch nicht einfach, aber wenn man sich daran erinnert, ist es ein großartiger Weg, mit verletzendem Verhalten anderer umzugehen, das wir manchmal erleben. Das Versprechen unterstreicht die Wichtigkeit, sich selbst gut zu spüren und nicht auf die Meinungen anderer angewiesen zu sein, um glücklich und zufrieden mit seinem Selbstbild zu sein. Der Autor glaubt, dass Wut, Eifersucht, Neid und auch Traurigkeit abnehmen oder sich sogar ganz auflösen können, wenn man damit aufhört, alles persönlich zu nehmen.
3. Versprechen: Triff keine Annahmen
Beim dritten Versprechen geht es um das Thema Annahmen treffen und wie dies zu Leid führt und warum wir eben keine Annahmen treffen sollten. Wir können zum Beispiel Missverständnisse, Traurigkeit und Drama vermeiden, indem wir keine Annahmen treffen. Das ist leichter gesagt als getan, aber genau das üben wir ja beim Yoga: Keine Bewertung, nur Atem.
4. Versprechen: Gib stets dein Bestes
Dieses Versprechen setzt voraus, dass man die ersten drei Versprechen ins tägliche Leben integriert hat und sein ganzes Potential ausschöpft. Es bedeutet, dass man das in seinem individuellen Rahmen Beste gibt. Das kann je nach Situation und Umständen die uns begegnen, variieren. Wenn wir es vermeiden können, uns selbst zu verurteilen und in jedem Moment unser Bestes geben, werden wir auch Reue vermeiden können.
Dieses Buch ist leicht zu lesen und wieder zu lesen, zur eigenen Weiterentwicklung, als wunderbares Geschenk für Familie und Freunde und ist zudem ein großartiges Gesprächsthema.